Text: Andreas Baur: Fabian Treiber. Come on in… (DE/ENG)

Come on in… – Malerei gewordene Räume von Fabian Treiber

Come on in my living room; come on in my painting! Fabian Treiber malt Interieurs. Sie sind eigenartigerweise ein Stück weit unscharf und ihre Oberflächen cool, fast unnahbar. Irgendwie flirrend. Sie wollen mit flanierendem Auge geschaut sein: Mal verweilt es dabei an dieser, mal an jener malerischen Konkretion. Dennoch erkennt man auf den ersten Blick kaum wirklich, wie Fabian Treiber malt. Zudem ist keines Falls gewiss, wie weit angesichts seiner Bilder Begriffe tragen – ob etwa eine Form aus pastosem Farbmaterial, die wie ein gebackener Farbkeks satt über hauchdünnen Lasuren steht, überhaupt in Worte zu fassen sei. Fabian Treibers Bilder scheinen mit dem Wunsch zu spielen, dass dies tatsächlich nicht gelinge. Sagen wir, eine dieser Formen etwa aus dem Buffet betitelten Gemälde von 2018 sei floral, blumenblätterartig. Jedenfalls etabliert ihre mäandernde Kontur auf formaler und räumlicher Ebene ein Vor-und-Zurück, ein Stück weit wie bei den Scherenschnitten von Henri Matisse. Daneben steht dann kontrastierend vielleicht ein kristallin ausgeformter Farbkeks…

Klar, wo keiner ist, der schaut, ist auch kein Bild. Doch immer sind es die Malerinnen und Maler, die als Erste schauen. Fabian Treiber nutzt diese produktive Zuspitzung geschickt. Am Beginn seiner Bilder stehen meist zwei, drei frei gesetzte farbige Flächen, Flecken auf der nicht grundierten Leinwand, die einen Farbklang bieten und auch Halt denn man hat schon einmal etwas, das geschaut werden kann. Das bietet dem Maler eine erste Ahnung – sowohl von der Leinwand her wie auch im Abgleich zum Fundus angelagerter innerer Bilder. Dann geht es los: Von hier aus lässt sich interpretieren, lenken, auf formaler Ebene steuern. Von hier aus startet ein Prozess, der einer eigenen Dynamik folgt und der den Künstler einlädt, sich weiter und weiter einzulassen. Ausgehend von malerischen und materialen Impulsen lässt Fabian Treiber im Urvertrauen auf die Malerei bildnerische Räume wachsen. Gewissermaßen ohne großes Spektakel. Denn bekanntlich gelingt Malerei am trivialsten Sujet! Und an ihm vielleicht sogar am besten. Am ungestörtesten. Am freisten motiviert. Warum also nicht auch am Interieur – und warum nicht auch am Stillleben, am Blumenstück?

Sie zeigen sich nicht rasch, dafür kompromisslos: erste Widerhaken. Besonders, wenn man versucht, einer konzisen Narration nachzuspüren, sowie Dinge und Gegenstandsbefunde zu einer Art Aussage zu verdichten. Das fügt sich nicht wirklich. Es scheint, als gehe es Fabian Treibers Innenräumen gerade nicht um eine kritische Befragung eines spießig behaglichen Wohlfühlmiefs, der beispielsweise aus den Einrichtungsvorlieben der 1950er und -60er-Jahre wabert: Die schrill überdekorierte Bodenvase hier, das schmucke Deckchen dort, daneben der hochflorige Teppich und so weiter und so weiter. Daran ändert nichts, dass die Farbigkeit seiner Interieurs an die Swinging Sixties erinnert, irgendwie gedeckt und dennoch zugleich luftig-leicht. Auch sind die Interieurs nicht etwa als Psychogramme ihrer nie ins Bild gesetzten Bewohnerinnen oder Bewohner zu lesen. Fabian Treibers Referenzen sind nicht die Gegenstände dieser Welt, sei es der Blumentopf, der Beistelltisch, das Bücherbord. Der Prozess der Ausformung seiner Interieurs ist offener und weiter gefasst, wenn man so will: nicht vorsätzlich. Produktive Referenzen stiften statt der Dinge und Objekte vielmehr Erinnertes, auch Stimmungen und Emotionen. Die Welten seiner Innenräume sind frei erfunden. Vor diesem Hintergrund sind seine Interieurs denn auch nicht als gegenständliche Malerei zu schauen, vielmehr laden sie dazu ein, ihrem Entstehungsprozess nachzuspüren. Sie zelebrieren Malerei als Malerei.

Fabian Treiber baut seine Bilder als Ergebnisse von Anreicherungsprozessen in Schichten auf. Es sind bis zu zwanzig oder mehr Lagen hochpigmentierter Acryl-Tuschen. Dicht. Pastellartig. Dabei tun sehr nahe verwandte Farbtöne einander und im Auge der Betrachter besonders weh. Etwa dasselbe, jedoch leicht unterschiedlich dichte Pink, das mal in etwas mehr, mal in etwas weniger Lagen aufgetragen ist. Doch sind Lasuren, die in den nicht grundierten, offenen Stoff eindringen, unwiederbringlich verloren, wenn eine Schicht pastoser Farbe darüber kommt. Auch kann die leicht schwebende Dichte einer Fläche aus zwei, drei dünnen Farblagen nicht wiederbelebt werden, nachdem sie auch nur leicht übermalt wurde. Dabei entstünde etwas völlig Neues. Immer geht es auch um Fragen des Gestaltsehens. Wann setzt dieses ein? Mit welcher Relevanz? Wann also verklumpen sich malerische Spuren zu etwas? Wann genau formen sich die Dinge? Was ist zuerst, was kann stehen bleiben? Da war ja bereits etwas, und am Ende braucht es aus dem malerischen Prozess heraus nur noch ein Stück davon: nicht die skizzierte Hand, nur eine Partie von ihr als Form, nicht die Seitenwand einer Kommode, statt ihrer ein energetisch fahles Energiefeld. Fabian Treiber malt weitestgehend Nass in Nass. Das ist die Königsdisziplin. Sie erlaubt kein Vertun. Die Sache muss aufs Erste sitzen. Dabei malt Fabian Treiber nicht nur mit dem Pinsel. Vor allem sprüht er die Farbe mit der Airbrush-Pistole. Aus dieser Technik resultiert eine eigentümliche Unnahbarkeit der Oberfläche, eine gewisse Unschärfe dessen, was auf der Ebene des Sujets in Szene gesetzt ist, auch eine seltsame Distanz. Dass der Maler die Oberfläche seiner Bilder in weiten Teilen und oft im Ganzen nicht berührt, bedingt, dass er sich dem Material nicht einschreibt. Es findet sich kein Duktus, keine subjektive Handschrift, keine gestische Aufladung. Statt dieser bieten sich gedrängte Bildräume und eine Fülle, die das Format weitet, ihm Atem gibt.

Und er berührt sie gelegentlich doch, die Oberflächen seiner Bilder, dann etwa, wenn Fabian Treiber Formen aus Papier, Papierschnitte auflegt, diese mal hierhin, mal dorthin schiebt, um die exakte Position und ihren Ort im Gefüge zu bestimmen. Wenn er dann die Form fixiert oder ihre Outline abklebt, um danach den Binnenbereich mit einer pastosen Masse aus Acrylfarbe auszufüllen. Dann folgen wieder gezielte Gesten aus der Airbrush-Pistole. Sie leisten das ihre, um auch die Farbkekse auszudifferenzieren. Dabei mag sich ein papierner cutout einmal zu einem Leuchter oder einem Vasenfuß formen, um in einem weiteren Bild auf den Kopf gestellt dann ein Tischbein zu geben. Als ob einer nur noch wiederkäue? Mitnichten! Schließlich wechseln die Kontexte und stiften neue Bedeutungsdimensionen. Auch geht es um positive Störungen. Manchmal gerät es ein wenig ungelenk, etwas zu groß, zu klobig oder eine Spur zu diffus. Humor und Augenzwinkern sind also mit am Werk. Sei’s drum es geht in kubistischer, auch surrealistischer Tradition um Malerei! Und mit welcher Verve! Kein Wunder, lassen mich Fabian Treibers Bilder etwa an Pablo Picassos Le Buffet de Vauvenargues betiteltes Interieur aus den Jahren 1959/1960 denken und zwar nicht alleine der Opulenz halber oder wegen dieses räumlichen Hin-und-Her etwa entlang der Kontur einer gedrechselten Möbelsäule, die in Gestalt eines verwunschenen Wurzelholzes daherkommt, vor allem auch wegen der Figur rechts, die als eine Art cutout in einer Zone einer locker gesetzten Übermalung steht, welche nicht alleine die Figur, vielmehr auch das Buffetmöbel invers – ex negativo – definiert. Diese formale Konstellation spielt den Ball zurück etwa zu Fabian Treibers Tulip aus dem Jahr 2018 und den darin kristallin scharf gesetzten räumlichen Verschränkungen, ergänzt durch die besondere Eigenheit eines im oberen Bilddrittels unscharf angelegten Farbgrundklang des gesamten Bilds.

Hinzu kommt die umfangreiche Bilderserie der Common Things, der Alltagsdinge, Badelatschen, beispielsweise, einem Tennisball über Eck-Markierungen des Spielfeldes, paarweise Wander-, Turn- und Halbschuhe, eine Toilettenschüssel vor einer Kachelwand, oder ist es eine Duschwanne? Jedenfalls setzt Fabian Treiber die Gegenstände – ein Stück weit nach Art eines Philip Guston – meist zentral ins Bild, wobei die Common Things den Eindruck eines unmittelbaren bildhaften Versprachlichens bieten. Diese Porträts eher belangloser, vermeintlich allzu bekannter Dinge überraschen als leise irritierende Bildwelten, in denen alles zu stimmen scheint und die einen dennoch mit der Alltagserfahrung nicht versöhnen – schließlich kann das Einfachste hohen Genuss versprechen und zugleich das Fundament der Gewissheit tief erschüttern. Das gilt nicht minder für die grau-violette Jalousie, die als recht stringentes horizontales Streifenfeld daherkäme, wäre da nicht dieser prekär gezackte Rand links, der ein Gegenstandslesen erst ermöglicht, dazu der schmale Streifen unten und die Ahnung eines Grifffelds.

Nicht minder ist das Geschehen an die Ränder verlagert im Boilermaker betitelten Bild mit seinem nahezu komplett leer gestellten Zentrum einer rosaroten Fläche. Ist sie das Tischtuch, das tief an der Seite des Möbels herunterhängt? Oben mit Volants und Bordüren, unten zackig ausgefranst, wobei eigenwillig geformte Füßchen hervorschauen. Oben links, die Ecke leicht schräg angeschnitten, dann – in starker rhythmischer Verdichtung – die Tischfläche, Objekte, sind es Bücher, Servietten, rechteckige Schalen für Knabbergebäck? Weiter rechts in einer Zone zunehmender Beruhigung ein Herrenhut. Nicht wirklich ins Bild gerückt sind das Bier- und Whiskeyglas, die Objekte, die nach amerikanischer Terminologie das Herrengedeck, den Boilermaker bilden. Die Stimmung? Durchaus ein Stück weit melancholisch. Oder: Stille, dazwischen. Wie aber sollte dieser jemand lauschen können, der ständig laut Selbstgespräche führte? Fabian Treiber gibt in gebotener Konzentration ihr darstellenden Raum, wie es sprachlich in einem Gedicht nur möglich ist.

Fabian Treiber, Stipendiat des Jahrgangs 2018 der im Jahr 1975 durch Karl Schmidt-Rottluff begründeten Förderungsstiftung, realisiert auch kleinformatige Bilder auf Papier in Form zweier Serien von Blumenstücken und Landschaften – Pots und Chula vista. Sie nehmen im Werk des Künstlers gewissermaßen eine Sonderstellung ein. Ihre Entstehung begründet sich aus eher bescheidenen räumlichen Möglichkeiten, die dem Künstler im Jahr 2017 während seines Aufenthaltsstipendiums in Madrid vorfand. Und dennoch fügen sich die Blätter in absoluter Folgerichtigkeit in sein Gesamtwerk ein. Halbstumpf glimmenden Monitoren gleich, wirken sie, als seien sie von hinten durchleuchtet. Die Etüden sind frei gesetzt und ausschließlich mit der Airbrush-Pistole gearbeitet. Doch entsprechen den Partien dicken, mehrschichtigen Farbauftrags der Leinwandbilder auf den Papierarbeiten glänzende Farbnasen, die das Materialspektrum erweitern und den in den  Gemälden auf Leinwand so messerscharf gesetzten, pastosen Farbkeksen und als cutouts eingebauten Elementen einen Widerhall stiften. Man könnte die Blätter launig malerische Schüsse aus der Hüfte nennen. Zugleich schlagen sie – wie auch die übrigen Werke Fabian Treibers – Brücken in die Kunstgeschichte, nun etwa zu Karl Schmidt-Rottluffs Blumenstücken, zu Pierre Bonnards um 1945 gemalten Mimosenstrauß mit seiner energetisch aufgeladenen Oberfläche und schierer Materialität oder zu Gustave Courbets Blütenzweige und Blumen von 1855 in der Hamburger Kunsthalle – alles Beispiele für die Verselbständigung der Malerei, für ihre Emanzipation von aller Dinglichkeit, für das Primat von Farbe, Material und Prozess. Und sie stehen für das Etablieren einer Sprache, die jenseits aller Begrifflichkeit Welt, auch Innenwelt sichtbar macht.

Fabian Treibers Interieurs sind voll Stimmung aufgeladen, sind durchaus ambivalent und in jedem Fall geprägt durch eigenwillige Farbbeziehungen, überraschende Blickachsen und markante Fragmentierungen. Das generiert Spannung und ist dem Auge eine Aufmunterung. Ist Fabian Treiber ein Maler des Glücks? Irgendwie schon. Denn seine Bilder formen sich überaus frei im Spiel, gelenkt durch eine scharfe Aufmerksamkeit ihres Autors und dessen Bereitschaft, der Malerei Raum zu bieten. So gesehen sind sie eine pure Einladung ans Publikum. Und wo jemand ist, der schaut, ist auch ein Bild – und sei es das einer Kitchenette, einer Beach- oder einer Minibar.

Andreas Baur

(Director of the Municipal Gallery Villa Merkel, Esslingen a.N., Germany)

(ENG)

Come on in… Fabian Treiber’s Painted Rooms

Come on into my living room; come on into my painting! Fabian Treiber paints interiors. They are, in a curious way, slightly out of focus and their surfaces are cool, almost unapproachable. Somehow shimmering. They want to be looked at with a sauntering eye: sometimes lingering here and sometimes there, on this or that painterly element. Yet it’s hard to discern, at first glance, just how Fabian Treiber paints. And it’s certainly not clear to what extent these pictures can be defined. For example, whether a rich impasto form sitting on top of a very thin stain, like a blob of painted cookie dough, can even be put into words. Fabian Treiber’s paintings seem to play with the idea that this doesn’t really work. Say one of the shapes from his 2018 painting Buffet is described as floral or petal-like. In any case, its meandering contour creates a formal and spatial back and forth, a bit like Henri Matisse’s cut-outs. Next to this might then be found, in contrast, a form shaped like crystalline cookie dough…

Sure, if there’s no one who looks, there is no picture. Yet painters are always the first to look. Fabian Treiber uses this exaggeration in clever and productive ways. His paintings often start with two or three freely placed colour fields, stains on unprimed canvas that provide a colour scheme and a foothold – because now there is something that can be looked at. This gives the painter an initial idea, which evolves from both the canvas itself and from a pool of inner images. Then it begins: from here it becomes possible to interpret, direct, and formally control things. From here a process is initiated that follows its own dynamic and invites the artist to become more and more involved. Starting from painterly and material impulses, Fabian Treiber’s basic trust in the medium of painting allows pictorial spaces to grow. In a sense, without great spectacle. For as we know, painting can succeed with the most trivial of subjects! And perhaps these even work best. They allow it to be unhindered. More freely motivated. So why not also paint an interior – and why not also a still life, a flower arrangement?

They don’t show up right away, but they’re uncompromising: the first snags. Especially if you try to trace a concise narrative, to condense the things and objects you find into a kind of statement. It doesn’t quite fit. It seems as if Fabian Treiber’s interiors are not a critique of petty-bourgeois cosiness and comfort, the stale air that wafts from the interior design predilections of the 1950s and 60s: the shrill and overly decorated floor vase here, the pretty little doily there, the plush carpet beside it, and so on and so forth. The fact that the colours of his interiors – somehow muted and yet at the same time airy and light – are reminiscent of the Swinging Sixties doesn’t change this. The interiors also shouldn’t be read, say, as a psychogram of their inhabitants, who never enter into the picture. Fabian Treiber’s references are not the objects of this world: the flower pot, the side table, the bookshelf. The process through which his interiors  are shaped is more open and broader in scope; it is, as it were, not deliberate. The references he uses stir up memories, moods, and emotions rather than just the things and objects themselves. The worlds of these inner rooms are freely invented. Against this backdrop, his interiors shouldn’t be regarded as representational painting either; instead, they invite the viewer to trace the process of their creation. They celebrate painting as painting.

Fabian Treiber builds his paintings in layers, through processes of accumulation. His paintings often feature twenty or more coats of highly pigmented acrylic paint and ink. Dense. Pastel-like. Very closely related shades of colour chafe against one another and hurt the viewer’s eye. For example, a somewhat similar though slightly less dense pink, applied in layers ranging from thick to thin. Stains on the unprimed, naked canvas are irretrievably lost, however, if a thick layer of paint is applied on top. Similarly, the light hovering mass of a plane consisting of two or three thin coats of paint can’t be revived after even the slightest bit of overpainting. This would create something completely new. Questions of vision in relation to gestalt (or Gestaltsehen, as Ludwig Fleck puts it) are also always at play. When does the gestalt set in? What is its relevance? When do painterly marks clump together into something? When exactly do things form? What comes first, what can stay? There was, indeed, already something there, and ultimately, through the process of painting, only a little piece is still essential: not the sketch of a hand, only a small section of it, used as a form; not the side of a dresser, only a pale energy field. Fabian Treiber largely paints wet-on-wet. This is the supreme discipline. It allows for no mistakes. It has to work the first time around. Yet Fabian Treiber doesn’t just use a brush to paint. He prefers to use the spray of an airbrush gun. This results in a peculiar aloofness of the surface, a certain haziness of the subject that is set into the scene, and also a strange distance. The fact that the artist doesn’t touch the surface of his pictures – in large part (and often as a whole) – means that he doesn’t inscribe himself into the material. There is no characteristic brushstroke, no subjective signature, no gestural charge. Instead, we are offered crowded pictorial spaces and an abundance that expands the format, gives it breath.

But at times Fabian Treiber does actually touch the surfaces of his pictures. For instance when he applies paper forms, paper cut-outs, and pushes them this way and that to determine their exact position and placement within the structure. When he then attaches a form or masks its outline in order to later fill the inner area with a pasty mass of acrylic paint. This is again followed by strategic gestures made with the airbrush gun. They do their part to create differentiations among the blobs of painted cookie dough. In this process, a paper cut-out might be shaped into a candlestick or the foot of a vase in one picture, and in another we might find it turned on its head to become the leg of a table. As if one thing were simply being rehashed? Certainly not! After all, the contexts change and bring about new dimensions of meaning. Positive disturbances are also key. Sometimes things get slightly awkward, a bit too large, too clunky, or just a trace too diffuse. Humour and a wink of the eye are also at work. And why not – this is about painting in the Cubist and the Surrealist tradition! And with what verve! It’s no wonder that Fabian Treiber’s pictures remind me of paintings like Pablo Picasso’s interior from 1960 titled Le Buffet de Vauvenargues.

Then there’s also this impression one gets of the half-dimmed glow of a computer monitor. As if the pictures were lit through from behind. This is particularly pronounced in Fabian Treiber’s works on paper, for instance a series of small-format floral still life paintings that are freely composed and created using only the airbrush gun. You could describe them as whimsical and painterly, shot from the hip. At the same time, they forge links to art history, for instance to Karl Schmidt-Rottluff’s floral still lifes; to the energetically charged surface and sheer materiality of Pierre Bonnard’s 1945 Bouquet of Mimosas, which hangs in Frankfurt’s Städel Museum; or to Gustave Courbet’s floral still life from 1855, which is held in the collection of the Hamburger Kunsthalle. All of these are examples of painting’s independence, its emancipation from objecthood, the primacy of colour, material, and process. And they stand for the establishment of a language – beyond all definitions – that brings the world (and inner world) into visibility.

Fabian Treiber’s interiors are highly charged, thoroughly ambivalent, and always shaped by idiosyncratic relationships between colours, surprising perspectives, and striking fragmentations. This generates tension and excites the eye. Is Fabian Treiber a painter of joy? In a way, yes. Because his pictures are formed in free play, channeled through their author’s sharp attention and his willingness to make room for painting. In this sense, they extend a pure invitation to the public. And if there’s someone who looks, there is also a picture – be it a Kitchenette, a Beach-, or a Minibar.

Andreas Baur

(DE) Dieser Text erschien anlässlich der Publikation „Fabian Treiber – Palazzo“, Karl Schmidt-Rottluff – Die Ausstellung, in der Kunsthalle Düsseldorf 2019

(ENG) This text was published in occassion of the Book „Fabian Treiber – Palazzo“, Karl Schmidt-Rottluff – Die Ausstellung, at the Kunsthalle Düsseldorf, 2019